Exposiziun speziala

In der Galerie PGI in Poschiavo

 

vom 4. bis zum 31. März 2023

Sonderausstellung 2022

Vor 75 Jahren ist der Schweizer Theologe Giovanni Luzzi gestorben

 

Der evangelische Pfarrer Giovanni Luzzi aus dem Engadin hat die Bibel ins Italienische und Rätoromanische übersetzt. Zudem setzte er sich für bessere Beziehungen zwischen Reformierten und Katholiken ein.

 

Am 25. Januar 2023 jährt sich Giovanni Luzzis Tod zum 75. Mal. Luzzi gilt als einer der bedeutendsten italienischsprachigen reformierten Theologen. Luzzi kam 1856 in der rätoromanischen Gemeinde Tschlin im Kanton Graubünden auf die Welt. Im selben Jahr zerstörte ein Brand im Dorf unter anderem die Kirche St. Johann Baptista. Ein Jahr später wanderte seine Familie in die Toskana aus.

 

Luzzi absolvierte eine theologische Ausbildung in Florenz und Edinburgh, wo er seine zukünftige Ehefrau Eva Henderson kennenlernte. Danach arbeitete er 15 Jahre lang als Pfarrer für die Waldenser in Florenz und gründete mehrere soziale Institutionen.

 

Ab 1902 wurde er an den Lehrstuhl für Dogmatik an der theologischen Fakultät der Waldenser berufen. Im Ersten Weltkrieg verteilte er Tausende Exemplare des neuen Testaments an Soldaten, das er ins Italienische übersetzt hatte. Er stand in Kontakt mit progressiven Katholiken und Vertretern des italienischen Judentums.

Erst im Alter von über 60 Jahren zog er zurück in die Schweiz und wurde reformierter Pfarrer in Poschiavo. Dort setzte er sich für bessere Beziehungen zwischen Katholiken und Reformierten und die Restaurierung der Kirchen- und Gemeindegebäude in der Region ein. Nachdem er die Übersetzung der Bibel ins Italienische abgeschlossen hatte, begann er mit ihrer Neuübersetzung ins Rätoromanische.

 

Ab 1930 lebte er wieder in Florenz. Nach dem Kriegseintritt Italiens kehrte er mit seiner Ehefrau und seiner Tochter Iride nach Poschiavo zurück, wo er 1948 starb.